Mit Gita in Indien

Eine Erzählung

Richard Anders

„Spätestens als ich mit Gita in dem Großraumflugzeug der Air Lanka saß, hätte mir bewußt werden müssen, daß es ein schwerer Fehler war, als 55jähriger Witwer eine kaum 30jährige Frau in einen südindischen Ashram zu begleiten, „um Gott zu begegnen“, wie sie sagte, obwohl es mir um ein weit irdischeres Ziel ging, das ohne diesen spirituellen Umweg anscheinend nicht zu erreichen war.“

Sehr unterschiedlichen Impulsen folgt das Paar, das sich zu Beginn der Erzählung auf dem Flug nach Indien befindet: Robert hat in einem Schamanencamp an der Isar unter der Wirkung eines rituellen Schwitzbades der ihm bislang unbekannten, kaum dreißigjährigen Gita diese Reise versprochen, deren Ziel der Ashram des Avatars ist, wo Gita Erleuchtung, Robert aber Gita erlangen will. Diese einander ausschließenden Motive für den Besuch eines Ashrams – spirituelle Liebe zu dem Guru, sinnliche Liebe zu einer Frau – führen an einem Ort der Geschlechtertrennung zu dauernden Mißverständnissen, bis beide die Entscheidung für einen gemeinsamen oder getrennten Weg von einem persönlichen Interview beim Avatar abhängig machen. Verhängnisvollerweise stützt Robert seine Hoffnung auf ein Wort, das ein Albinohund auf einem Hügel hinter den Ashrammauern in den Sand geschrieben hat: Tantra …

Paperback – 96 Seiten

2-9599829-4-0     € 12,50