Mein Leben – ein Spiel
Ein Portrait des Komponisten Victor Fenigstein
Von Fritz Hennenberg, unter Mitwirkung von Luc Deitz
Für Fenigstein ist das Komponieren zugleich eine künstlerische wie eine moralische Aufgabe. Schon in den fünfziger Jahren hatte er sich – damals höchst ungewöhnlich – für die Verbindung von Musik und politischem Dokument entschieden. Als einer der ersten seiner Generation hat er sich dabei an die progressiven Traditionen der zwanziger Jahre anknüpfend, an die Einheit von politischer und künstlerischer Avantgarde gehalten.
Selbst Pianist und Schüler von Emil Frey und Edwin Fischer legte er als Komponist – zeitgleich mit Luigi Nono und vor Hans Werner Henze – auf dem Gebiet der zeitgenössischen klassischen Musik in ihrer gesellschaftlichen Stellungnahme Gültiges vor. Das Leben eines Komponisten mit maßgeblicher Ausstrahlungskraft. Unter seinen Hauptwerken: das Singespiel für die Opernbühne Die Heilige Johanna der Schlachthöfe (Bertolt Brecht) und die Vertonung der 154 Sonette von Shakespeare.
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